Vortrag & Diskussion
Blackout Poetry Slam im Online-Fremdsprachenunterricht
Elisabeth Vergeiner
Poetry Slams sind seit einiger Zeit in den Medien präsent. Es werden kreativ eigene Texte geschrieben und vorgetragen. Auch für den Unterricht scheint das ein immer beliebteres Format zu werden, wo Texte szenisch umsetzt werden, um mit den Lernenden nicht nur die Facetten des Sprechens zu üben, sondern auch Literatur in einem kreativen Rahmen zu präsentieren. Neben der Vermittlung von literarischen Aspekten kann auch kreatives Schreiben geübt werden. Ferner werden auch Mimik und Gestik für die Verdeutlichung des Geschriebenen auf verbaler Ebene eingesetzt. Doch wie könnte dies auf den Fremdsprachenunterricht übertragen werden, wo die Lernenden meist mit Angst auf die fremdsprachige Literatur, deren Interpretation und das kreative Schreiben blicken? Texte auf der Anfänger- und Mittelstufe werden von der Lehrperson oder Lehrbüchern vorgegeben und somit liegt der Fokus auf einem bestimmten Inhalt. Die Szenen werden besprochen, Interpretationen gegeben, Wortschätze gesammelt und vergrößert sowie Sätze und Abschnitte mit Emotionen unterlegt und vorgetragen. Man könnte denken, dies seien doch bereits drama- oder theaterpädagogische Methoden. Doch wie können die Studierenden selbst aktiv werden? Wie kann man die Fertigkeiten Schreiben und Sprechen mit der Dramapädagogik im Online-Sprachunterricht verbinden?
Anhand dieses Vortrags soll exemplarisch erläutert werden, wie Studierende mit verschiedenen Webtools einen Text zu einem Blackout Poem verarbeiten und in weiterer Folge ihr Gedicht bei einem eigens kreierten Blackout Poetry Slam kreativ präsentieren. Der Beitrag skizziert anhand eines praktischen Beispiels aus dem Unterricht, wie aus bestehenden Texten neue literarische Kunstwerke entstehen, welche schlussendlich per Video für einen Online-Poetry Slam inszeniert werden können. Folglich wird ein Einblick in ein Best Practice Beispiel gegeben, wie Dramapädagogik im Online-Unterricht eingebunden werden kann.
Elisabeth Vergeiner: Studium der Sozial- und Integrationspädagogik mit Schwerpunkt interkulturelle Bildung und Mehrsprachigkeit an der AAU Klagenfurt. Seit 2017 ist sie OeAD-Lektorin an der Philosoph Konstantin-Universität in Nitra, Slowakei.
Lehr- und Arbeitsschwerpunkte: Methodik und Didaktik im Fremdsprachenunterricht, Dramapädagogik, digitale Lehre, Medienkompetenz, Wirtschaftsdeutsch, Landeskunde (Kulturstudien) sowie in den Fertigkeiten (wissenschaftliches) Schreiben und Sprechen
Theaterprojekte im Französisch- und Spanischunterricht
Janina Reinhardt
Im Wintersemester 2019/2020, dem letzten Semester vor der Covid-19 Pandemie, wurde im Rahmen der Berufsfeldbezogenen Praxisstudie von 5 Französisch- und 4 Spanisch-studentinnen jeweils ein Theaterprojekt für den gymnasialen Fremdsprachenunterricht geplant, durchgeführt und reflektiert. In diesem Vortrag möchte ich die Konzeption dieses Projektseminars erläutern und auch einen Blick auf den Prozess sowie die Arbeitsergebnisse gewähren. Das Ziel ist somit zweiteilig: Einerseits soll aufgezeigt werden, wie Lehramtsstudierende durch Theaterprojekte ihre Unterrichtsplanungs- und -Reflexionskompetenz ausbauen können. Andererseits sollen die durch das Projektseminar gewonnenen Erkenntnisse in Dos und Don’ts für die Umsetzung eines dramapädagogischen Projekttags überführt und mit der fremdsprachendidaktischen Community geteilt werden. Unter anderem sollen auch die – von den Studentinnen selbst ausgesuchten – Theaterstücke „Blanche-Neige et les 7 nains“ (Pelé & Pramer 2013) und „Los elefantes odian el helado“ (Sevilla 2010) kurz vorgestellt werden, welche sich beide als sehr gut umsetzbar herausgestellt haben, obwohl die beiden Lernendengruppen nur basale zielsprachliche Vorkenntnisse mitbrachten.
Referenzen
Sevilla, Fabián. (2010). Los elefantes odian el helado. https://elearning3.hezkuntza.net/013159/pluginfile.php/7533/mod_folder/content/0/Sevilla-Loselefantes_.pdf?forcedownload=1
Pelé, Nathalie & Parmer, Karin. (2013). En scène! Theater für Französischanfänger.
Dr. Janina Reinhardt hat in Konstanz Englisch, Französisch und Spanisch auf Gymnasiallehramt studiert und in französischer Linguistik promoviert. Seit Oktober 2019, nach erfolgreichem Abschluss ihres Referendariats, arbeitet sie als Studienrätin im Hochschuldienst an der Universität Bielefeld und bildet dort Französisch- und Spanischlehrkräfte aus.