Dramapädagogik-Tage an der Hochschule Reutlingen am 23./24.07.2016
Programm_und Abstracts der Workshops
Rückblick:
Von der Expedition über einsame Inseln bis zur Erarbeitung von Grammatikregeln – bei den Dramapädagogik-Tagen an der Hochschule Reutlingen waren die Teilnehmer vielfältig gefordert. Eingeladen hatten das Institut für Fremdsprachen (IfF) der Hochschule Reutlingen und das Zentrum Mündlichkeit der Pädagogischen Hochschule Zug (Schweiz), unterstützt vom Reutlingen Research Institute (RRI).
Ungefähr fünfundreißig Teilnehmer aus sieben Ländern waren angereist, um sich zum Thema Dramapädagogik für den Fremdsprachenunterricht weiterzubilden. Im Fokus: handlungsorientierte Übungen und Spiele aus den Bereichen Theater und Improvisation, die das Fremdsprachenlernen interessanter und motivierender – für Lerner und Lehrer – gestalten können. Wie kann man zum Beispiel im Unterricht Improvisationsspiele einsetzen, um mit Schülern oder Studierenden Vokabeln zu wiederholen? Wie kann man die Techniken des sogenannten „process drama“ nutzen, um die Teamfähigkeit von Schülern zu stärken? Wie kann man mit kurzen Spielszenen Schülern oder Studierenden Grammatikregeln bewusstmachen? Dr. Nicola Abraham von der Central School of Speech and Drama entführte die Teilnehmer außerdem in die Welt des Zauberers von Oz – in einer Simulation, die Lernende dazu anregen sollte, sich mit den Themen Vorurteile und Gruppendynamik auseinanderzusetzen.
Tomáš Andrášik von der Masaryk University in Brno und Eva Göksel von der PH Zug zeigten in ihren Workshops, wie man mit einfachen Übungen auch schüchterne Studierende oder Schüler dazu bringen kann, frei in der Fremdsprache zu kommunizieren und weniger Angst vor Fehlern zu haben. Die Tagung war sehr praxisorientiert, was die Teilnehmer – Sprachenlehrer aus Schulen, Hochschulen und Erwachsenenbildung – zu schätzen wussten. Doch auch die fachdidaktische Forschung sollte nicht zu kurz kommen: In einer Doktorandenrunde stellten sechs Nachwuchsforscher von verschiedenen Hochschulen und Unis aus Deutschland, der Schweiz, Italien, der Tschechischen Republik und Luxemburg ihre Promotionsprojekte vor. Diese reichten von der Erforschung von Theaterprojekten in mehrsprachigen Klassen über den Einsatz von Theater in der Ausbildung von Lehramtsstudenten bis zur Untersuchung der Wirkung von Rollenspielen im Italienischunterricht bei chinesischen Studierenden.
Dass die Tagung ein Erfolg war, zeigen die Äußerungen von Teilnehmern im Nachgang zur Veranstaltung: „Ich persönlich habe viel vom process drama mitgenommen“, so eine Teilnehmerin aus Stuttgart. Während eine Dozentin aus Frankfurt die Praxisrelevanz bestätigt: „Heute habe ich gleich ein paar Elemente (im Unterricht) ausprobiert und sie sind gut angekommen!“