Bericht DP-Tage Zug 2019
Vom 18. bis 20. Juli 2019 kamen ca. 60 Dramapädagogik-Interessierte aus 15 verschiedenen Ländern und 4 Kontinenten (Asien, Australien, Europa und Nord Amerika) an der Pädagogischen Hochschule Zug zusammen, um sich zu Drama und Theater im Fremdsprachenunterricht aller Schulformen weiterzubilden. 30 Vorträge und Workshops (inkl. Keynotes von Patrice Baldwin und Jonothan Neelands) fanden verteilt über 2,5 Tage statt, auf Deutsch und Englisch. Wobei in diesem Jahr – aufgrund der sehr internationalen Zusammensetzung der Teilnehmer – das Englische überwog. Von Workshops aus den Bereichen Physical Theatre und Process Drama über Aussprachetraining mit Theatermethoden hin zu Vorträgen beispielsweise zu Improvisationstraining für Übersetzer oder Theaterprojekte in der Lehrerausbildung war die Bandbreite groß.
Der Plenarvortrag von Patrice Baldwin (ehem. Präsidentin International Drama and Theatre Education Association, ehem. Vorsitzende National Drama, UK) warf einen Blick auf das allgemeine Potential von „Drama for Learning“. In ihrem Workshop zum Kinderbuch „The Saddest King“ zeigte die Vortragende den Teilnehmenden, wie in einem Process Drama die ohnehin tiefgehenden Themen des Buches – wie Glück, Repression, das Hinterfragen von Normen – noch eindrücklicher werden können.
Jonothan Neelands, Professor of Creative Education an der Warwick Business School, UK sprach in seinem Plenarvortrag zum Thema Wertevermittlung, Theater und Demokratie – „Popular Theatre in Populist Times“ und gab dem Publikum definitiv Stoff zum Nachdenken mit. Auch in seinem Process Drama Workshop ging es um Werte – in diesem Fall kulturbezogen um Werte aus dem chinesischen Kulturkreis und wie die Sage der Mulan diese einerseits vermittelt und andererseits doch subtil in Frage stellt.
Wie auch für 2018 ist für diese Tagung wieder die Herausgabe eines Tagungsbandes geplant, in dem ausgewählte Beiträge (Workshopberichte und Artikel zu Vorträgen) veröffentlicht werden sollen.
Die bilinguale Tagung wurde zusammen mit der HTWG Konstanz organisiert und wurde 2019 vom Amt für Kultur des Kantons Zug und von der Korporation Zug unterstützt.