Keynote Redner 2022
Cecily O’Neill
Cecily O’Neill ist seit vielen Jahren im Bereich Drama in Education tätig, war verantwortlich für Lehrerbildung im Bereich Drama in London und hat das Programm Drama Education an der Ohio State University aufgebaut. Sie ist Gastprofessorin an der New York University und der University of Winchester.
Bei den DiE Days wird sie einen Vortrag und einen Workshop (auf Englisch) halten.
Hauptvortrag: Erzählen von Geschichten
Mythen und Geschichten sind grundlegend für die Entwicklung der menschlichen Zivilisation. Sie sind die Art und Weise, wie wir unseren Erfahrungen in der Welt einen Sinn geben, indem sie unser Gedächtnis, unser Urteilsvermögen und unsere Interpretation anregen. Können Geschichten, diese kraftvollen Kommunikationsmittel, ein wesentliches Element im Sprachunterricht werden?
Karl Eigenbauer
Karl Eigenbauer unterrichtete bis zu seiner Pensionierung 2016 die Fächer Englisch, Geschichte, Sozialkunde und Politik sowie Schauspiel/Schultheater am Wiener Musikgymnaium und unterrichtete von 2007 bis 2016 Schauspiel an der KPH Wien-Krems, einer Pädagogischen Hochschule. In den letzten 25 Jahren hat er Fortbildungsworkshops im Bereich Schauspiel im In- und Ausland gegeben und verschiedene Lehrgänge für österreichische LehrerInnen mitgestaltet (z. B. „Schauspiel im Fremdsprachenunterricht“ von 2004-2008 und „Methode Drama“, ein Masterlehrgang für Theaterpädagogik an der KPH Wien-Krems). Bis 2016 leitete er mehr als 20 Jahre lang den Sommerworkshop Darstellendes Spiel, einen einwöchigen Theaterworkshop für 100 LehrerInnen aus ganz Österreich. Derzeit beschäftigt er sich mit der Integration von Theater in den Mathematikunterricht an der Fakultät für Mathematik der Universität Wien („Mathematik macht Freu(n)de“).
Workshops
In seinen Workshops auf Deutsch und Englisch wird Karl den Schwerpunkt auf die Arbeit mit Prä-Texten (z. B. Gedichte, Bilder, Texte) für SchülerInnen der Sekundarstufe legen. Er wird eine Reihe von Drama-Konventionen nutzen, um Geschichten zu erforschen und authentische Sprachlernmomente herauszuarbeiten.
Die Höhen und Tiefen des Dramas: Die Sicht eines Praktikers
Theater gehört in die Bildung und auf jeden Fall in den Englischunterricht. Im Laufe seiner Karriere war Karl Eigenbauer eine treibende Kraft für die Integration von Theater/Drama In seiner Keynote wird er die spezifische Situation in Österreich erläutern und einige der Höhepunkte und Rückschläge seiner dreißigjährigen Erfahrung mit Drama im Unterricht schildern.
Harald Volker Sommer
Theaterpädagoge But, Mag. phil., Schauspieler. Schauspielstudium (u.a. bei Keith Johnstone und Philippe Gaulier (London). Studium der Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft. Engagements am Theater der Jugend in Wien, am Theater Augsburg, der bremer shakesspeare company, Volkstheater Rostock, Volkstheater Wien. Von 2004 bis 2011 leitender Theaterpädagoge am Theater der Jugend in Wien. Von 2011 bis 2014 Fachbereichsleiter der Abteilung Theaterpädagogik und Dozent für Schauspiel/Regie an der adk Ulm. Von 2014 bis 2018 Leiter des Theaterpädagogischen Zentrums Lingen. Leitung zahlreiche internationale Projekte. Regisseur und Autor von Jugendtheaterstücken. Regisseur bei den Operncamps der Salzburger Festspiele. Dozent u.a. an der Theaterakademie August Everding München, am Institut für Theaterpädagogik Lingen, an der Hochschule Augsburg, der Theaterwerkstatt Heidelberg. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Schauspielmethoden, Performance, Ästhetisches Forschen und Chorisches Theater. Harald Volker Sommer arbeitet seit vielen Jahren mit dem Chorischen Prinzip in unterschiedlichen Settings (Lehre, der Schule, Regie). Er hat zum Thema Chorisches Theater bereits veröffentlicht.
Workshop
Das chorische Prinzip kann ästhetische, politisch-soziale, pädagogische oder methodisch-didaktische
Funktionen übernehmen. Im Spiel mit Atem, Stimme, Bewegung und Textbehandlung entsteht eine
neue Form der Achtsamkeit, der Sinnerfassung und des Raumbewusstseins: wir erweitern für den
Unterricht den Spielraum der Gestaltung für das Erlernen und Erfahren von Sprache. Sinn und Klang
werden in der Gruppe mit dem Körper erfahren. Wir spielen und sprechen im „Flow der Gruppe“ wie
ein sich ständig wandelnder Organismus: sowohl im analogen, als auch im digitalen Raum. Chorisches
Arbeiten ist mehr als synchrone Bewegung und synchrones Sprechen. Wir spüren uns im Chor als
„Einheit der Individuen“: Handlungen entstehen mit und aus der Gruppe heraus. Chorische Arbeit
ermöglicht es jedem/jeder Einzelnen, sich im Unterricht als Spieler*in im Dialog zwischen individuellem
und chorischem Gebrauch von Sprache, Stimme, Atem und Klang zu erfahren. Hemmschwellen beim
Sprachgebrach können abgebaut werden. So werden die Lust und Begeisterung an der Arbeit mit
Sprache und Text neu entdeckt. Wann bin ich Teil einer Gruppe, wann ein*e Solist*in? Wie finden wir
als Gruppe zu einer gemeinsamen Sprache? Mit unterschiedlichen Texten werden wir uns mit diesen
Themen praktisch auseinandersetzen und gemeinsam eine kleine Werkstatt eröffnen.
– Einführung in das Chorische Prinzip: Methodik und Didaktik. Beispiele
– Vom Non- und paraverbalen zum Sprachchor
– Chorisches Warm Up digital
– Praktische chorische Übungen analog/digital: „Sprach-, Klang und Gestenspiele“